826_ s´_kla Resal, ein Weihnachtsgedicht

’s kloa Resei is dees ärmste Kind
im Dorf von alle Kinda,
sei Muatta is a Hüataweib,
dees Gschäft geht net im Winta.
Drum lauft’s kloa Deandl nei in d’Kirch,
’s war grod auf Weihnacht zua,
und gniaglt hi zum Christkindl
und do bet’s nauf dazua.
„Gell? Christkindl, kumm fei zu mia,
schau nur, wia d’Schuah san zrissn,
und ’s Gwandl, so vui dünn und kalt
und gor koa Tuach, muaßt wissen.


Drum bring ma oans und paß guat auf,
um wos i di no bitt,
bring a für d‘ Muatta, sei so guat,
a wengal ebbas mit!“
Da Pfarrer sitzt im Beichtstuhl drin
und hat das Betn ghört:
„Moanst wirkle Resei“, redt as o,
„daß ’s Christkind dir dees bschert?“
„Warum denn net, wann’s i drum bitt,
i laß eahm halt koa Ruah,
hilf a a wengerl, sei so guat,
dann hört’s uns dengerscht zua!“
’s kloa Resei sitzt am Weihnachtsabnd
am Fensta und schaut naus,
do kimmt auf oamal wer daher
und ruaft vor’m Fenster drauß‘:
„In’s Pfarrhaus, Resei, sollst glei kemma,
und sollst, damit is’s net vagiß,
dei Muatterl a mitnehma.“
Da Pfarra hat de zwoa dawart,
führt’s nei in d‘ Stubn und lacht:
„Do schau, Resei, den schön Baam,
den ’s Christkind dir hot bracht.
Und Schuah und warms Gwand, und Äpfl
hänga dro am Baam, Nuß und allahand!“
’s kloa Resei lacht und patscht in d‘ Händ
und hupft als wia a Goaß.
„Gell“, sagt’s, „Herr Pfarra, i hob’s gwußt,
mir zwoa dabetn wos!“
Und d’Muatta woant, Vergelt’s Gott sagt’s
uns schaugt an Pfarra o.
Der druckt ihr d’Hand und woant zletzt mit,
so gfreit’s den bravn Mo.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert