403_Wels-Burg

776 erstmals erwähnt

Kurztext

Die Burg Wels, südlich der Stadtpfarrkirche, mit dem wunderschönen Burggarten, wurde erstmals 776 schriftlich erwähnt. Kaiser Maximilian I., der letzte Ritter, starb hier am 12. Jänner 1519. Heute befindet sich in der Burg ein Museum und im Burghof finden kulturelle Veranstaltungen statt.

Ausführliche Beschreibung

Im Laufe des Jahres 776 tauchte die Burg zum ersten Mal in den geschichtlichen Aufzeichnungen auf und wird dort unter „castrum uueles“ erwähnt. Der südliche Hauptteil dürfte mit dem westlichen, zur Altstadt grenzenden Bau die ursprüngliche „L“-Form der Burg aus dem 11. oder 12. Jahrhundert gewesen sein. Das heutige Aussehen entstand im Spätmittelalter des 19. Jahrhunderts.

In den Jahren 1508 bis 1514 wurde die Burg durch Kaiser    Maximilian I. umgebaut. Bei einem Besuch im heutigen Museum kann man noch gut erkennen, mit welcher Liebe und Ausdauer die Burg renoviert wurde. Herrliche Lärchenholzdecken, Geländer und vieles mehr zeugen von dieser Zeit.

In Anbetracht seines nahenden Todes verbrachte der Kaiser seine letzten Tage in der geliebten Burg Wels, wo er auch am 12.1.1519 verstarb und anschließend im Trauerzug nach Wiener Neustadt gebracht wurde.

Die Zeit 1646 bis 1649 hinterlässt markante Spuren am Erscheinungsbild der Burg, da in diesem Zeitraum an beiden Ecken der südlichen Burg die beiden Türme erneuert wurden. Der südöstliche Turm wurde 1876 abgetragen und jener im Südwesten   19 Jahre später erhöht und mit einen Satteldach ausgestattet.

1652 löste Kaiser Ferdinand III. die gesamte Burgvogtei Wels auf. Die Burg selber überließ er seinem Nachfolger und Sohn Ferdinand IV., der die Burg kurz danach seinem Erzieher und Berater schenkte. Dies  geschah alles innerhalb eines Jahres. Die Burg, nun im Besitz von Obersthofmeister Fürst Johann Weikhard von Auerstberg, erhielt den Namen „ Grafschaft Wels“.

Das nächste sehr prägende Ereignis ereilte die Burg am 3. August 1865 als der Schmalzaussieder Ludwig Hinterschweiger von Fürst Auersberg die Burg Wels um 16.000 Gulden kaufte und sie zu einer Fettwarenfabrik umbaute. Der östliche Flügel der Burg wurde etwa 1865 dazu gebaut und im Jahre 1980 architektonisch angepasst. Bis zum Jahre 1900 wurden noch viele Um- und Ausbauten durchgeführt, die aber nicht mehr wesentlich zur Veränderung der äußerlichen Fassade beitrugen. Im Jahre 1900 kaufte die Familie Blaimschein die Burg, die bis 1937 in deren Besitz blieb. Im Jahre 1937 erwarb die Stadt Wels die Burg mit dem dazugehörigen Burggarten, der von dieser Zeit an auch öffentlich zugänglich gemacht wurde. Die imposanten Mauern der Burg dienten von nun an als Museum und können mit einer spannenden Geschichte aufwarten. Durch die vielen Ausstellungen und Aktivitäten ist die Burg für die Besucher und Touristen bis heute  eine sehr schöne Attraktion und auch Anreiz zu einem gedanklichen Sprung in die Geschichte von Wels. Jeder Besuch in der Burg und in dem mit viel Liebe errichteten Museum hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck von unserer Stadtgeschichte.

Quelle: Stadtarchiv Wels, Wikipedia, Geschichtsbücher, Erzählungen, sowie  persönliche Erlebnisse   ©Text und Foto Werner Klement

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