402_Wels-Wasserturm

Wasserturm am Zwinger erbaut 1577

Kurzbeschreibung

Der Wasserturm mit den Wappen der habsburgischen Erblanden füllte mit seinem Wasserbehälter und Hebewerk ab 1577 den Stadtbrunnen und die Brunnen einzelner Bürgerhäuser. Heute ist der Turm leer und das Hebewerk wird nicht mehr durch Strafgefangene, wie eine Sage behauptet, betrieben.

Ausführliche Beschreibung

Die Trink- und Löschwasserversorgung erfolgte im 16. Jhdt. in Wels mittels Eimern, die man vom Mühlbach oder von der Traun in die Stadt transportierte. Da dies sehr mühsam war, begann man nach einer einfacheren Lösung zu suchen. Bald war die Überlegung geboren am Stadtplatz einen Brunnen zu bauen um dort das Wasser zu „deponieren“. Aber wie bekam man viel Wasser in den Brunnen, das für alle Bewohner ausreicht? Es musste ein Beförderungssystem gefunden werden, dass das Schleppen der Wassereimer ersetzen konnte. Der Wasserturm nahm in Gedanken und Zeichnungen konkrete Formen an. Im Dezember des Jahres 1577 begann man die Grundfeste zu graben. Zu Beginn des neuen Jahres begannen zuerst der Maurermeister Kranlachner und sein Sohn die Quadersteine zu hauen und im folgenden Frühling wurden weitere acht Gesellen aufgenommen. Aus Augsburg wurde  der Brunnenmeister Jörg Wagner zu Rate gezogen, die Ventile wurden eingebaut und die Rohrleitungen zum Stadtbrunnen verlegt während die Fertigstellung des Wasserturms ebenfalls zügig voran ging. Eine große Herausforderung stellte das Pumpwerk für den Wasserturm dar, das vom Welser Uhrmacher Clement Rensch gebaut wurde und auch lange Zeit sehr gut funktionierte. Eine Generalsanierung wurde um 1880 fällig. Etwa 45 Jahre später erfolgte der Malerauftrag für den Welser Künstler Professor Anton Hahn zur Wiederherstellung der Fassadenmalerei. Ebenfalls in diesem Jahr wurde das Pumpwerk elektrifiziert. 1983  wurde der Wasserturm neuerlich  renoviert.

Interessant wäre es zu wissen wie stark das Wasser aus dem Mühlbach, das in den Stadtbrunnen beziehungsweise in die Häuser der reichen  Leute gepumpt wurde, von den Lederern, die in der Fabrikstraße und Schwimmschulgasse angesiedelt waren,  durch die Bearbeitung des Leders verschmutzt war. Viele Bürger schleppten aus diesem Grund das Trinkwasser noch lange von der Traun in die Stadt.

Heute ist der Wasserturm bis auf eine defekte Wasserpumpe leer und wird als Zwischendepot für Grabungsgegenstände genutzt.

Quelle: Stadtarchiv Wels, Wikipedia, Geschichtsbücher, Erzählungen, sowie  persönliche Erlebnisse   ©Text und Foto Werner Klement

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