405_Wels-Haus Salome Alt

Erbaut um 1464

Kurzbeschreibung:

Dieses Haus, auch „Hoffmannsches Freihaus“ genannt, diente einst dem Gefolge des Kaisers als Unterkunft. Das Gebäude wurde von Salome Alt 1622 erworben, die hier bis 1633 lebte. Sie vererbte den Adelssitz ihrem Sohn Viktor, der es wiederum 1668 an die Familie Eiselsberg verkaufte.

Ausführliche Beschreibung:

Südlich der Stadtpfarrkirche, entlang des Pfaffenwinkels, der die Einfriedung zum Burggarten abschließt, steht linksseitig ein sehr schönes, markantes und vor allem geschichtsträchtiges Gebäude,  das mit zahlreichen Renaissance- und Freskomalereien verziert ist:                 Das Haus der Salome Alt.

Es wurde 1464 zum ersten Mal in schriftlichen Aufzeichnungen erwähnt und war, bevor es von Salome Alt gekauft wurde, im Besitz mehrerer Adeligen. Dieses Bürgerhaus (frei von allen städtischen Verpflichtungen) diente dem Kaiser Maximilian I. vor allem als Quartier für seine Gäste und sein zahlreiches Gefolge.

Anfang des 17. Jahrhunderts kam erstmals in der Geschichte des Hauses Stadtplatz 24  der Name „Alt“ ins Spiel als die wohlhabende 15-fache Mutter und Lebensgefährtin des Erzbischofes Wolf Dietrich von Salzburg nach ihrer Festnahme 1611 (und auf Befehl des Domkapitels wieder freigelassen) nach Wels übersiedelte. Vorerst wohnte sie  bei ihren wohlhabenden Verwandten Christoph und Felicitas Weiß (geborene Alt) in deren Haus am Stadtplatz 39.

Erzbischof Wolf Dietrich von Salzburg, der ebenfalls mit Salome Alt festgenommen wurde, starb nach 5-jähriger Gefangenschaft am    16. Januar 1617 in der Festung Hohensalzburg. Salome Alt bekam nach dem Tod des Erzbischofs ein Nervenfieber, von dem sie sich lange nicht mehr erholte.

Salome Alt kaufte  im Jahre  1622 das Haus am Stadtplatz 24 und bewohnte es auch bis zu ihrem Tod am 27. Juni 1633, wo sie das Alter von 65 Jahren erreichte. Das Haus vererbte sie ihrem Sohn Viktor, der es kurz darauf an die Familie Eiselsberg verkaufte.

Seit dem 19. Jahrhundert ist dieses Haus wieder in Privatbesitz. Bei einem Brand am 24. April 1870 wurden große Teile des Dachstuhls schwer beschädigt. In den Jahren 1956 bis 1963 entdeckte man bei einer Renovierung die Fresken aus dem 16. Jhdt. und begann sie freizulegen, ebenso die Dekorationsmalerei des Ziegelmusters entlang des Pfaffenwinkels.

Heute ist das Haus der Salome Alt oder auch „Hoffmannsche Freihaus“ in Privatbesitz und ein Blickfang für alle Besucher am Stadtplatz. Auch im Burggarten kommt man bei einem Rundblick nicht an der wunderschönen Fassade vorbei.

Quelle: Stadtarchiv Wels, Wikipedia, Geschichtsbücher, Erzählungen, sowie  persönliche Erlebnisse   ©Text und Foto Werner Klement

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